Wenn Tierärzte Tiere fast umbringen

Letzten Sonntag wäre mein Kater Whisky fast gestorben. Und das nur, weil unser Tierarzt uns ein „Anti-Zecken-Mittel“ gegeben hat, was eigentlich nur für Hunde gedacht ist. Für Katzen ist dieses Mittel pures Gift.

Am Sonntag kam mein Kater mit einer Zecke am Hals an. Meine Mutter entfernte diese und gab dem Kater ein Mittel gegen Zecken. Dieses ist eine Flüssigkeit, die man in den Nacken des Tieres aufträgt. Genauer war es „Fletic Spot on Mini“. Dieses Mittel bekamen wir von unserem Tierarzt mit den Worten „Das für Hunde können sie auch für Katzen nehmen. Wiegen ja beide ziemlich gleich viel.“ (Gemeint is hier das Gewicht meines Chihuahua Brezel). Was der Tierarzt allerdings nicht wusste ist, dass das Mittel gar nicht für Katzen gedacht ist. Auf der Verpackung wird sogar eine Katze abgebildet, die rot durchgestrichen ist. Ist uns leider auch zu spät aufgefallen. Aber wenn ein Tierarzt einem Medikamente gibt und sagt „das kann man auch für Katzen verwenden“, vertraut man ihm eigentlich.

Jedenfalls gab meine Mutter mein Kater das Mittel und ließ ihn wieder raus. Etwa eine Stunde später bemerkten meine Eltern, dass der Kater sich komisch verhält und plötzlich Anfälle bekommt. Da die Anfälle nach mehreren Minuten nicht aufhörten, suchten wir fast schon panisch nach Tierärzte im Umkreis. Erreichten aber keinen. Dann entdeckten wir die Tierärztliche Klinik Dr. Eller in Hofheim. Kurz angerufen sagten sie, dass wir schnellstmöglich zu ihnen mit dem Kater sollen. Meine Eltern machten sich dann auf dem Weg dorthin. Dort angekommen, rasierte der Tierarzt dem Kater den Nacken aus und reinigte die Haut so gut es ging. Da es nicht besser wurde, wurde dem Kater Beruhigungsmittel gegeben und er kam an einen Tropf. Zu diesem Zeitpunkt sagte der Tierarzt, dass die Überlebenschancen nicht sehr hoch wären. Die Klinik behielt den Kater dort über Nacht. Am Montag informierte uns der Tierarzt und meinte, dass es noch nicht besser wurde und der Kater weiter in der Klinik bleiben müsse. Am Dienstag ruf uns der Tierarzt Vormittag an und sagte, dass der Kater übern Berg ist und die Anfälle aufgehört hätten. Gott waren wir glücklich. Der Kater solle aber dennoch eine Nacht zur Überwachung bleiben. Mittwoch können wir ihn dann abholen. Mittwoch fuhren dann ich und meine Mutter zur Klinik um den Kater zu holen. Wir waren so froh, als wir ihn sahen. Er war zwar noch von der Entgiftung etwas benommen und hatte einen kahlen Nacken, aber hatte es geschafft. Gott sei dank.

Der Tierarzt erklärte uns noch etwas, was getan wurde und warum das Mittel Gift ist. Er gab uns auch mehrere Seiten Text, die das sehr gut erklärten. Könnt ihr in dieser PDF anschauen „Fletic Spot on Mini Gebrauchsinformation„. Der wichtige Hinweis wurde auf Seite 3 markiert. Er war auch der Meinung, dass unser Tierarzt einen fatalen Fehler gemacht hätte, was nie hätte passieren dürfen. Wäre der Kater gestorben, hätte ich den Tierarzt (von dem wir das Mittel hatten) verklagt. Aber er hat es zum Glück überstanden. Ansprechen werde ich oder meine Mutter den Tierarzt diesbezüglich jedenfalls. Am liebsten würde ich ihm auch die Klinik Rechnung in die Hände drücken. Ist immerhin dessen Fehler. Aber ich glaube das würde nich gehen. Leider.

Wichtig ist, dass es Whisky wieder gut geht. Und mittlerweile ist er auch wieder topfit. Nur etwas ängstlich ist er noch. Zum Schluss noch ein Bild von Mittwoch nach der Klinik von ihm.